Dunkle Seele Liebe

Dunkle Seele Liebe

Gerne: Fantasy

Format & Seiten: E-Book & Taschenbuch, 317 Seite

Klappentext

 

Selina und Justin. Und eine dunkle Liebe bis in den Untergrund Roms. Dabei wollte Selina unter der Heiterkeit des südlichen Himmels den Alpträumen ihrer Kindheit in Schloss Razburg entkommen. In den Katakomben der Stadt merkt sie, dass der Alptraum erst begonnen hat. Bei ihrem Restaurierungs-Praktikum in der Knochenkrypta findet sie sich in die Fänge der „Dunklen“ gelockt, düstere Vertreter der schuldbeladenen „Sucher“. Aber was, wenn der Junge, in den sie sich verliebt hat, einer von ihnen ist? Was, wenn es zwischen den dunklen Abgründen Roms und der gleißenden Sonne Afrikas keinen Platz mehr gibt, an dem sie sich sicher fühlen kann? Was, wenn ihre einzige Chance mitten in den Alptraum führt?

 

 

 

Leseprobe

 

Prolog

 

 

 

Ein Tropfen beginnt sich von dem feuchten Fleck an der Kellerdecke zu lösen. Langsam schiebt er sich vorwärts, verharrt zitternd im flackernden Licht meines Kerzenstumpfs. Die Wand, an der ich lehne, dringt rau durch das T-Shirt in meine Haut und die Kälte des Steinbodens ist mir schon längst giftig wie eine Lähmung in die Glieder gekrochen. Wie lange kauere ich schon hier? Ich weiß es nicht. Erst bin ich noch auf und ab gegangen. Immer wieder. Auf und ab. Ich habe geschrien und an die Wände gehämmert, bis mir das Blut von den Handkanten und Fingerknöcheln gelaufen ist. Mein Klopfen erzeugte noch nicht einmal einen Widerhall. Die Keller und Verliese des Schlosses sind massiv gebaut. Das Schloss – mein Zuhause, das wohl bald mein Grab sein wird. Meine Totengräber … Nein, daran möchte ich noch nicht einmal denken!

 

Und Justin? Was spielt er für eine Rolle bei dem Ganzen? Fast ist es mir egal. Ich will es gar nicht wissen, will mir nicht auch das noch kaputtmachen lassen, nicht auch das noch verlieren, die Erinnerung an die Liebe. Ich will nur, dass er sicher ist. Sicher. Das Wort klingt fremd hier unten. Ich merke, wie mir ein hysterisches Kichern in den Hals steigt.

 

Justin“, flüstere ich. „Justin …“ Als wäre sein Name ein Anker, der mich davor bewahrt, in die Panik abzudriften. „Justin.“ Unablässig. Ein Mantra, ein Gebet.

 

Auch als mein Kerzenstumpf mit einem letzten Aufflackern erlischt, murmle ich noch seinen Namen, die Augen starr und ohne zu blinzeln auf den Tropfen an der Decke gerichtet.